Traumatisierung bei Menschen mit geistiger Behinderung

Menschen mit geistiger Behinderung erfahren häufiger extreme Lebensereignisse, deren Folgen als traumatisch beschrieben werden. Verhaltensweisen wie selbstverletzendes Verhalten, Flashbacks oder Wegdriften lassen sich nur schwer erkennen und interpretieren. So besteht die Gefahr, dass die seelische Belastung nicht ernstgenommen wird und die Verhaltensweisen als Folge der intellektuellen Einschränkungen gedeutet werden.


Aktuelle Erkenntnisse der Psychotraumatologie werden in dieser Veranstaltung unter
sonderpädagogischen Gesichtspunkten mit dem Fokus auf Menschen mit kognitivem Handicap vorgestellt und reflektiert. Der bestehende Zusammenhang zwischen Trauma, gesellschaftlicher Erwartung an Normalität und Behinderung am Lernen ist insbesondere für die Teilhabe an Bildung und dem Ermöglichen erfolgreichen Lernens von Bedeutung.


Im ersten Teil der Veranstaltung setzen sich die Teilnehmer*innen mit dem Grundverständnis von Traumatisierung auseinander. Grundlagen der Psychotraumatologie (Traumatisierung und Folgen) und spezielle wissenschaftliche Erkenntnisse für Menschen mit Handicap im kognitiven Bereich werden vorgestellt.


In einem zweiten Teil stehen die Analyse und Diskussion des pädagogischen Umgangs mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung und deren praktische Umsetzung im Alltag im Mittelpunkt. Betrachtet werden Risiko- und Schutzfaktoren in der Person und im Umfeld, um so die Rolle der Fachkräfte in den Institutionen der Lebensbereiche Schule, Wohneinrichtungen und Freizeit in ihrer Bedeutung für mögliche Heilungsprozesse darzustellen.


Schwerpunkt der Veranstaltung sind Besonderheiten im Lernen und Verhalten bei Menschen mit geistiger Behinderung unter dem Fokus traumapädagogischer Handlungsstrategien. An Fallbeispielen werden konkrete methodische Ansätze zur Gestaltung der Beziehung und der Lernprozesse besprochen, sowie die Bedingungen der Einrichtungsorganisation zur Stabilisierung der Unterstützungssysteme beleuchtet.


Die Bearbeitung der Inhalte wird in zeitlicher und inhaltlicher Hinsicht auf die Fragen und Bedarfe der Teilnehmerinnen abgestimmt

Termin
Dienstag, 8. Juli 2025, 9.30 - 12.30 und 13.30 - 16.30 Uhr
Mittwoch, 9. Juli 2025, 9.00 - 12.00 und 13.00 - 16.00 Uhr
Zielgruppe

Mitarbeiter/innen aus Einrichtungen der Behindertenhilfe, Frühförderstellen,
SVE, HPT, Förderschulen, integrativen Einrichtungen, Förderzentren,

Kindertagesstätten
Kosten
290,- € (incl. Fortbildungsskript und Getränke)
Ort
Kreisjugendring Nürnberg, Raum Delta, Hintere Insel Schütt 20, 90403 Nürnberg
ReferentInnen

Sylvia Koppe,Diplom Pädagogik (UNI Erfurt), Sonderschulpädagogik (HU Berlin), Personenzentrierte Gesprächsführung und Krisenintervention (GwG), Freiberufliche Beraterin und Coachess (DGfC), Traumaberatung (ZPTN), Fachkraft für tiergestützte Förderung und Therapie (Leipzig), Geschäftsführerin A.T.ze Assistenz gGmbH

 

Verbindliche Anmeldung zur Fortbildung:

Trauma und geistige Behinderung

Anmeldemodalitäten als PDF

 

Kontakt / Impressum | Datenschutz