Gewaltpräventionsprojekte

 

Gewaltpräventionsprojekt "ICH SAG NEIN!"


Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden. Insbesondere auch im Bereich der sexualisierten Gewalt belegen Studien, dass Jungen und Mädchen bzw. Männer und Frauen mit Behinderung in einem weit höheren Umfang betroffen sind als Menschen ohne Behinderung. Deshalb brauchen besonders Kinder und Jugendliche mit Behinderung Unterstützung auf dem Weg zu einer selbstbewussten, starken und empathischen Persönlichkeit. Im Gewaltpräventionsprojekt ICH SAG NEIN! lernen die Kinder und Jugendlichen in 10 Präventionseinheiten (a max. 1,5 h), wie sie Grenzüberschreitungen vermeiden und Grenzen setzen können bzw. Hilfe zu holen. In einer Gruppe von bis zu zehn Kindern oder Jugendlichen werden die Präventionsthemen anschaulich und alltagsorientiert erarbeitet. Ziel des Projektes ist es, Gewalt gegen Mädchen und Jungen mit Behinderung zu verhindern und / oder frühzeitig aufzudecken


Zielgruppe:
Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Behindertenhilfe im Alter von 5-16 Jahren


Zusammenarbeit mit einer pädagogischen Fachkraft der Einrichtung
Die Arbeit mit der jeweiligen Gruppe/Klasse findet in Zusammenarbeit mit einer pädagogischen Fachkraft der Einrichtung statt.


Präventionsbausteine
Die Schwerpunktsetzung der Themen und Variation der Methoden sind alterabhängig unterschiedlich konzipiert. Die Dauer jedes Bausteins beträgt max. 90 Minuten. In der Regel finden die 10 Präventionseinheiten einmal wöchentlich statt. Mittels vielfältiger Methoden (interaktive Theater- und Spielpädagogik, Rollenspiele, einfaches Medien- und Bildmaterial, u.a.).sollen die Kindern und Jugendlichen

  • über die unterschiedlichen Formen von Gewalt informiert werden
  • erlernen, welche Verhaltensmöglichkeiten es gegen Gewalt gibt
  • Gefühle und Bedürfnisse richtig wahrnehmen und zeigen können
  • Selbstbehauptung erlernen, eigene Grenzen wahrzunehmen und setzen zu können
  • die Grenzen anderer zu erkennen und zu respektieren
  • ihre Rechte kennen lernen
  • geschlechterbezogene Rollenmuster und Erwartungen zu hinterfragen
  • altersgerechte Aufklärung über Körper, Liebe, Beziehung und Sexualität erfahren
  • über mögliche erlebte Gewalterfahrungen sprechen und sich Hilfe holen zu können
  • Hilfsmöglichkeiten kennen zu lernen


    Fortbildung und Elternabend


    Da pädagogische MitarbeiterInnen und Eltern einen wesentlichen Beitrag zur Gewaltprävention leisten, finden vor der Projektarbeit mit den Kindern und Jugendlichen eine 6stündige Fortbildung für die MitarbeiterInnen und ein 2stündiger Elternabend statt. Ziel der Fortbildung ist es, die Kompetenz von MitarbeiterInnen in der Prävention und Intervention bei (sexualisierter) Gewalt an Kindern und Jugendlichen mit (geistiger) Behinderung zu erweitern. Der Elterninformationsabend vermittelt wichtiges Hintergrundwissen zum Thema und erläutert, wie eine vorbeugende, stärkende Erziehung im Alltag gelingen kann.